Nagelbettentzündung: Ursachen und Tipps zur Behandlung und Vorbeugung

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Eine Nagelbettentzündung tritt oft schnell und plötzlich auf und verläuft in den meisten Fällen harmlos. Jedoch kann sie bei unzureichender Behandlung auch chronisch werden und unter Umständen sogar das umliegende Gewebe, Knochen oder Gelenke angreifen. Dabei können Nagelbettentzündungen an den Fingern, aber auch an den Zehen entstehen. Es beginnt meist als leicht entzündete und gerötete Stelle, die bereits bei schwachem Druck große Schmerzen verursachen kann.

Was eine Nagelbettenzündung an Finger oder Zeh begünstigt, wie du sie am besten behandelst und was du vorbeugend gegen eine Nagelbettentzündung tun kannst erfährst du in diesem Beitrag.

Nagelbettentzündung: Ursache & Folgen

Bei einer Nagelbettentzündung handelt es sich entweder um eine Entzündung der Nagelhaut, oder aber um ein entzündetes Nagelbett. Das wird daran deutlich, dass die Haut um den Nagel herum gerötet, warm und schmerzempfindlich ist. Außerdem können Juckreiz und Eiterbildung auftreten.

Auslöser für Nagelbettentzündungen an Finger oder Zeh sind meist Staphylokokken. Zwar gehören diese Bakterien zu einer gesunden Hautoberfläche dazu, können jedoch bereits bei kleinsten Verletzungen an Fingern oder Zehen in das Nagelbett wandern und dort eine Entzündung hervorrufen. Dafür reichen schon kleine Risse und Verletzungen, ein eingewachsener Nagel sowie trockene und spröde Haut. Entsprechend begünstigen auch chronische Erkrankungen wie Neurodermitis oder Diabetes die Entstehung einer Nagelbettentzündung. Menschen mit einem geschwächten Immunsystem sollten bei ersten Anzeichen einer Nagelbettentzündung an Finger oder Zeh direkt einen Arzt aufsuchen.

Nagelbettentzündung

Staphylokokken können bei Verletzungen ins Nagelbett wandern

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Denn auch wenn eine Nagelbettenzündung oft unproblematisch verläuft und nach gut einer Woche wieder von selbst verheilt, so kann sie in manchen Fällen schwerwiegendere Folgen haben. Wird eine Nagelbettentzündung an Finger oder Zeh nicht oder zu spät behandelt, kann sie das Nagelbett sowie das Nagelwachstum langfristig schädigen oder chronisch werden. Im schlimmsten Fall breitet sich die Nagelbettentzündung auf das umliegende Gewebe aus und greift beispielsweise die Sehnenscheiden, Knochen oder Gelenke an.

Nagelbettentzündung: Tipps & Vorbeugung

Um ein entzündetes Nagelbett zu vermeiden, gibt es verschiedene Punkte, auf die du im Alltag besonders achten kannst. Bereits mit ein wenig Routine und Vorsicht lassen sich Verletzungen der Nagelhaut und dadurch auch eine Nagelbettentzündung vermeiden:

  • Um die Haut gesund zu halten und einer Nagelbettentzündung an Fingern und Zehen vorzubeugen ist es vor allem wichtig, diese regelmäßig einzucremen. Dazu eignen sich vor allem pflegende und rückfettende Hand- und Nagelcremes. Ist die Haut gut mit Feuchtigkeit versorgt, neigt sie weniger dazu, spröde zu werden und einzureißen.
  • Achte darauf, dass du besonders bei Maniküre und Pediküre vorsichtig vorgehst und die Nagelhaut an Fingern und Zehen nicht verletzt. Generell sollte die Nagelhaut, wenn überhaupt, nur sehr vorsichtig zurückgeschoben und in keinem Fall abgeschnitten oder abgerissen werden. Versuche auch Nagellack nicht zu häufig einzusetzen, bzw. nie zu lange auf den Nägeln zu lassen.
  • Zu stark gekürzte Nägel können ebenfalls zu Verletzungen der Haut führen und so ein entzündetes Nagelbett verursachen. Werden vor allem die Zehennägel zu kurz oder rund geschnitten, neigen sie dazu, einzuwachsen. Auch eingewachsene Nägel können eine Nagelbettentzündung hervorrufen.
  • Sind Schuhe zu eng, führen sie zu Druckstellen und Reibungen und somit ebenso zu gereizter Haut. Deswegen zählen auch sie zu den Ursachen von Nagelbettentzündungen. Schuhe sollten deshalb immer gut sitzen und nicht drücken oder an der Haut scheuern.
  • Menschen, die viel mit Putz- und Reinigungsmitteln in Kontakt kommen, sollten außerdem auf gute Schutzhandschuhe achten, damit die Nagelhaut den aggressiven oder stark reizenden Substanzen nicht zu häufig, bzw. direkt ausgesetzt ist.
  • Da Diabetiker Schmerzen oft weniger stark wahrnehmen ist es in diesem Fall wichtig, Finger- und Zehennägel regelmäßig von einem Angehörigen überprüfen zu lassen, um ein entzündetes Nagelbett rechtzeitig feststellen zu können.
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Maniküre hilft bei der Pflege der Nägel

Hausmittel gegen eine Nagelbettentzündung

Zu Beginn einer Nagelbettentzündung ist es durchaus möglich, das entzündete Nagelbett selbst zu behandeln, um den Finger- oder Zehennagel bei der Heilung zu unterstützen und die Entzündung zu mindern.

Am besten bewährt hat sich bei Nagelbettentzündungen das regelmäßige Baden der betroffenen Stelle in warmem Wasser. Dabei werden die Hornschichten des Nagels und die umliegende Nagelhaut weicher und gegebenenfalls vorhandener Eiter kann leichter abfließen. So ein Bad solltest du deshalb auch zweimal am Tag für jeweils ca. 20 Minuten machen.

Um gleichzeitig die Entzündung zu mindern, eignen sich verschiedene desinfizierende Zusätze. So zum Beispiel Kernseife, Salz oder Kamille. Neben Kamille haben auch andere pflanzliche Substanzen eine entzündungshemmende Wirkung.

Zum Beispiel:

  • Apfelessig
  • Aloe Vera
  • Arnika
  • Zwiebeln
  • Wirsing

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Apfelessig mindert die Entzündung

Während sich Zwiebeln und Wirsing vor allem als Auflage eignen, kannst du Kamille und Aloe Vera am besten entweder als Badezusatz verwenden, oder auch als Tee, bzw. verdünnt in Wasser zu dir nehmen. Apfelessig hingegen eignet sich für verschiedenste Anwendungen sehr gut: Direkt aufgetupft auf das entzündete Nagelbett, bzw. die betroffene Hautstelle, als Badezusatz aber auch verdünnt in Wasser als Unterstützung von innen.

Viele der genannten Stoffe findest Du zudem in Cremes wieder. Generell solltest du den entzündeten Nagel nach jedem Bad vorsichtig trockentupfen und mit einer desinfizierenden, entzündungshemmenden Salbe eincremen. Neben Inhaltsstoffen wie Arnika und Kamille eignen sich dafür auch jodhaltige Cremes.

Eine andere Möglichkeit ist außerdem Zugsalbe – wie der Name es schon verrät, zieht sie Infektionen an die Hautoberfläche, wo sie dann gegebenenfalls von selbst aufbrechen und schneller heilen können. Trage die Salbe dafür mindestens zwei Tage lang immer wieder dick auf die entzündete Stelle auf.

Wichtig jedoch: Wird die Entzündung innerhalb von drei Tagen nicht besser oder nehmen die Schmerzen und Schwellung der Nagelbettentzündung sogar noch zu, solltest du auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen. Dafür ist ein Besuch beim Hausarzt meist ausreichend. Ein Hausarzt kann die Nagelbettentzündung an Zeh oder Finger entsprechend einschätzen und weiß, wie weiter damit verfahren werden sollte.

Ist dir jedoch bereits bekannt, dass dein Immunsystem oder die Wundheilung deines Körpers (zum Beispiel durch Diabetes) generell geschwächt ist, solltest du bereits bei kleinen Verletzungen oder ersten Anzeichen einer Entzündung einen Arzt aufsuchen.

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Aloe Vera eignet sich zu Linderung der Entzündung

Fazit

Auch wenn ein entzündetes Nagelbett häufiger auftritt und nach einigen Tagen von selbst wieder verheilt, sollte eine Nagelbettentzündung an Zeh oder Finger aufmerksam beobachtet werden. Es gibt außerdem einige Hausmittel für Nagelbettentzündungen, mit denen du die Infektion lindern und den Körper bei der Heilung unterstützen kannst. Trotzdem solltest du die Nagelbettentzündung nicht zu lange selbst behandeln. Stellt sich nach drei Tagen keine Linderung der Entzündung ein, oder werden die Beschwerden sogar noch stärker, solltest du auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen. Mit unseren Tipps zur Vorbeugung einer Nagelbettentzündung bleibst du davon jedoch hoffentlich zukünftig verschont.

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